Blick zurück ... Amahl and the Night Visitors 2000 (2024)

Aus Libretto #3 (2022)

Eine Dokumentation rund um die historische Produktion

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Amahl and the Night Visitors 2000 © Kranichphoto

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Amahl and the Night Visitors 2000 © Kranichphoto

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Amahl and the Night Visitors 2000 © Kranichphoto

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Judäa zur Zeit Christi Geburt: Der 12-jährige Amahl ist gelähmt. Eines Nachts erhält er Besuch von den Heiligen drei Königen, was letzlich zu seiner wundersamen Heilung führt. – AMAHL AND THE NIGHT VISITORS von Gian Carlo Menotti ist die erste eigens fürs Fernsehen geschriebene Oper: Uraufgeführt und live ausgestrahlt wurde sie am 24. Dezember 1951 in den New Yorker NBC-Studios, im englischen Sprachraum ist sie fester Bestandteil des Weihnachtsprogramms. Götz Friedrich, Generalintendant der Deutschen Oper Berlin, brachte das Werk im Dezember 2000, als letzte Inszenierung kurz vor seinem Tod, auch auf unsere Bühne. Den König Kaspar gab unser langjähriges Ensemblemitglied Peter Maus, der im Juni dieses Jahres verstorben ist. Ihm und seiner Familie wollen wir an diesem Weihnachten ein Licht anzünden und unsere stillen Gedanken schenken.

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Götz Friedrich bei den Proben zu AMAHL AND THE NIGHT VISITORS, seiner letzten Bühnenproduktion überhaupt. Der langjährige Generalintendant der Deutschen Oper Berlin verstarb am 12. Dezember 2000, wenige Tage nach der Premiere, die er krankheitsbedingt schon nicht mehr besuchen konnte. © Kranichphoto, 2000

Aus dem Programmheft unserer Produktion aus dem Jahr 2000:

In AMAHL AND THE NIGHT VISITORS versuche ich, meine eigene Kindheit wieder aufleben zu lassen. Als Kind lebte ich in Italien. Dort kennt man den Weihnachtsmann nicht. Wahrscheinlich hat der Weihnachtsmann mit den Kindern in anderen Ländern zu viel zu tun, als dass er sich auch noch um die Kinder in Italien kümmern könnte. Deshalb erhielten wir unsere Geschenke von den Heiligen Drei Königen.

In Wirklichkeit habe ich die Drei Könige nie gesehen. Wie sehr auch mein kleiner Bruder und ich versuchten, des Abends wach zu bleiben, um einen Schimmer von den drei königlichen Besuchern zu erhaschen – immer schliefen wir gerade kurz bevor sie kamen ein. Doch ich erinnere mich, sie gehört zu haben. Ich habe noch die geheimnisvolle Kadenz im Ohr, mit der ihr Lied in der Dunkelheit verklang, höre noch das Geräusch der Kamelhufe im verharschten Schnee und das geheimnisvolle Geklingel ihrer silbernen Zügel.

Mein Lieblingskönig war Melchior, weil er der älteste war und einen langen weißen Bart hatte. Mein Bruder hatte Kaspar am liebsten. Er bestand darauf, dass „sein“ König schon etwas gebrechlich sei und ganz und gar taub. Ich weiß nicht, weshalb er seiner Sache mit der Taubheit so sicher war, vermute aber, weil der liebe König Kaspar ihm niemals alle Geschenke brachte, die er sich gewünscht hatte. Mein Bruder war auch ziemlich verwirrt darüber, dass König Kaspar die Myrrhen trug, die ihm als eine höchst wunderliche Gabe erschienen, denn er hatte nie ganz begriffen, war Myrrhen eigentlich sind.

Diesen drei Königen verdanke ich zur Hauptsache die glücklichen Weihnachtstage meiner Kindheit, und ich hätte ihrer immer in Dankbarkeit gedenken sollen. Doch ich kam nach Amerika und vergaß sie bald, denn dort sieht man um die Weihnachtszeit viele Weihnachtsmänner in der ganzen Stadt umhergehen. Auf der Rockefeller Plaza prangt der große Tannenbaum, in den Schaufenstern der Fifth Avenue leuchtet das feinste Spielzeug, in der Grand Central Station singt ein Chor von hundert Stimmen, zahlreiche Weihnachtslieder erklingen in Rundfunk und Fernsehen – all dies ließ mich die drei lieben alten Könige meiner Kindheit vergessen.

Dann geriet ich 1951 in arge Not. Die National Broadcasting Company hatte mir den Auftrag erteilt, eine Oper für das Fernsehen zu schrieben und Weihnachten als letzten Termin gesetzt. Doch ich hatte hierfür einfach keine Idee im Kopf. Eines Nachmittags im November, als ich ziemlich verdrießlich durch die Räume des Metropolitan Museum ging, blieb ich zufällig vor dem Bild „Die Anbetung der Heiligen Drei Könige“ von Hieronymus Bosch stehen, und als es betrachtete, hörte ich plötzlich von den fernen blauen Hügeln her den geheimnisvollen Gesang der Heiligen Drei Könige. Da wusste ich, dass sie zu mir gekommen waren und mir ein Geschenk gebracht hatten.

Gian Carlo Menotti

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Thomas Timmer als Amahl in der Premiere am 8. Dezember 2000, hier im Bild mir Igor Jedlin in der Rolle des Zauberers. © Kranichphoto, 2000

Sehen Sie hier die vollständige Fernsehaufzeichnung der Oper AMAHL AND THE NIGHT VISITORS vom 24. Dezember 1951 - Hinter dem Link zu Youtube.com

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Schlussbild der Inszenierung unterm Sternenhimmel. © Kranichphoto, 2000

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